Radrundreise Steiermark – von Graz nach Leibnitz (Teil 1 von 3)

Sonntag, 18. September, 10 Uhr. Die Taschen sind gepackt, die Drahtesel stehen bereit. Die Radrundreise durch die Steiermark startet. Unsere erste Etappe führt uns von Graz aus entlang der Mur nach Leibnitz in der Südsteiermark. Vor uns liegen 45 km bei sonnig, bewölktem Wetter.

Unsere Reisegruppe rollt durch die Auenlandschaft der Mur und es geht vorbei an Mais- und Kürbisfeldern. Die abwechslungsreiche Landschaft lassen wir an uns vorbeiziehen.

Die Umgebung verändert sich langsam, die ersten Weinberge zeigen sich und wir kommen unserem ersten Hotel immer näher. Nach knapp 3 Stunden erreichen wir unsere Unterkunft, das Hotel Staribacher. Nachdem die Reisetasche ausgepackt ist, relaxen wir im Wellnessbereich, bevor wir zum Abendessen starten. Es geht bergauf zum Weingut Kieslinger.

vesperbrettNach 30 Minuten zu Fuß den Berg hinauf, oder 5 Minuten mit dem Auto, erreichen wir  in der frühen Dämmerung die Buschenschank des Weinguts. Die Aussicht lassen wir auf uns wirken und wollen hier gar nicht mehr weg.

Eine Buschenschank kennt man in Baden-Württemberg unter dem Begriff „Besen“. Unterschied hier in Österreich: Es dürfen nur kalte Speisen und Getränke verkauft werden. Das bedeutet, es gibt auch keinen Kaffee oder Tee. Daher erwarten uns leckere Jausenbretterl und vorzüglicher Wein. Unsere Empfehlung: Sauvignon Blanc Reserve 2011

Bei einem letzten Glas endet unser Abend, während draußen leise die Regentropfen zu hören sind.

Heute am zweiten Tag – Montag, 19. September – erkunden wir vom Hotel aus auf einer Rundtour das Salmtal und werden nach 54 km wieder zu unserem Hotel zurückkehren.

Es geht vorbei an schönen Bauerngärten und alten Häusern, durch einsame Dörfer mit weitem Blick in das steirische Land.

haus2

Da die Steiermark Radreise eine Genussreise ist, soll nicht nur das Schwitzen auf dem Programm stehen, sondern auch Besuche bei Produzenten. So führt uns heute der erste Stopp nach etwa 10 km nach Heimschuh. Dort befindet sich die Kernölmühle Hartlieb, in der bereits in vierter Generation das „grüne Gold“ der Steiermark hergestellt wird. Mittlerweile ist die Produktpalette um weitere Öle und Essige gewachsen.

Wir dürfen bei der Produktion live dabei sein und einem Mitarbeiter über die Schulter schauen. Der Herstellprozess ist weiter unverändert und immer noch Handarbeit – natürlich mit Unterstützung durch einen modernen Maschinenpark.

Bis das Kürbiskernöl im dritten und letzen Schritt aus der Mühle fließt, durchlaufen die Kürbiskerne folgende beiden Schritte:

  1. Die Kürbiskerne werden gemahlen und mit Wasser und Salz in einer Teigmischmaschine zu einem Kürbisbrei vermischt. Vor allem hier kommt es auf die Erfahrung an, denn je nach Kernqualität, benötigt man ein anderes Mischverhältnis von Salz und Wasser.
  2. Der Brei wird in der nächsten Maschine geröstet, um den Geschmack zu enfalten und das Beste aus dem Kern herauszuholen.
  3. Nun wird der geröstete Teig gepresst. Eine Pressung dauert ca. 20 Minuten. Das Öl wird entsprechend noch einmal kurz filtriert und abgefüllt. Der so genannte Presskuchen – die Reste der Kürbismasse – bleibt übrig und wird als Eiweißlieferant zum Beispiel in der Fischzucht eingesetzt. Gemahlen kann er aber auch über Joghurt oder Müsli gestreut werden und liefert wichtige Eiweiße und Mineralstoffe. Natürlich kaufen wir leckere Öle und Kürbiskerne ein und werden das ein oder andere ganz sicher bei unserem nächsten Supperclub verarbeiten.

    Weiter geht´s auf der Rundtour durchs Salmtal entlang der Salm und vorbei an weiteren Kürbisfeldern. Ganz interessant fanden wir auch, dass in der Südsteiermark neben Kürbis, Mais auch Hirse angebaut wird. Zur Mittagszeit erwartet uns auf etwa halber Strecke ein gedeckter Picknick-Tisch mit zahlreichen Leckereien aus der Steiermark.

Nach dieser Stärkung fällt die letzte Etappe (ca. 32 km) nicht ganz leicht. Es warten 6 km Steigung auf uns. Auch das meisterten wir und nach 3:30 Stunden erreichen wir müde, aber glücklich unser Hotel. Abends erwartet uns ein leckeres Menü, bevor wir müde und zufrieden ins Bett fallen.

Ziegenkäse im Speckmantel | Maishähnchen mit Schwammerl-Polenta, schwarzen Nüssen und glasiertem Lauch | Birnentiramisu, Haselnuss-Joghurt und Cassis-Sorbet. Ein gelungener Abschluss!

Morgen geht es weiter Richtung Bad Radkersburg – mit einem Abstecher nach Slowenien…

 

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Rückblick Private Dinner „Wintergarten“ | Die anonymen Kulinariker Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.