Restaurant Empfehlung – Stuttgart – Schweizers Restaurant

Kaum aus dem Kurzurlaub zurück – blieb die Küche kalt. Wir hatten uns so sehr ans Bekochtwerden gewöhnt, dass wir heute keine Lust aufs Schwitzen vorm Herd oder am Grill hatten.

Gut, wenn man eine „To-Test-Liste“ an Restaurants hat, die man auch abarbeiten möchte. Im Idealfall kommt eine Restaurant Empfehlung für Stuttgart dabei heraus.

Heute am Start: Schweizers Restaurant in Stuttgart. Gerade mal knapp zwei Monaten – seit dem 10. April – ist wieder Leben in der Olgastr. 133B. Wo früher italienisch gekochte wurde, steht jetzt Gero Schweizer am Herd und kocht „kreative Frischeküche mit saisonalen Produkten auf Grundlage der Nouvelle Cuisine“. Schweizer war in letzter Position im Bo`teca di vino in Botnang als Küchenchef und davor als Sous-Chef im Althoff Hotel am Schlossgarten verantwortlich.

Gegen 18:30 Uhr waren wir die ersten Besucher und wurden freundlich empfangen und gleich in den Hof geführt. Bei gutem Wetter kann man nämlich – was in Stuttgart nicht oft anzutreffen ist – draußen im Hinterhof sitzen.

Wir entschieden uns für einen Crémant Calixte Blanc de Noirs aus der Provence. Dazu wurde selbst gebackenes – fantastisches Kartoffelbrot mit Tapenade und einem Aufstrich aus sonnengetrockneten Tomaten gereicht.

Die Speisekarte ist sehr gut strukturiert und bietet für jeden Geschmack etwas. Es werden drei Menüs empfohlen: Neben „Vom Land“ mit Fleisch, stehen „Vom Wasser“ mit Fisch und „Vegetarisch“ jeweils in vier Gängen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, alle Gänge einzeln zu kombinieren oder auf ein Drei-Gang-Menü umzuschwenken. Alternativ wird auch Fleisch vom Stauferrind für zwei Personen angeboten.

Wir entschieden uns für „Vom Land in vier Gängen“ und tauschten die Barbarie Entenbrust gegen ein T-Bone Steak vom Stauferrind. Damit wir auch etwas zur Weinauswahl im Schweizers Restaurant sagen können, entschieden wir uns ebenfalls für die Weinbegleitung.

Wir freuten uns auf den ersten Gang und wurden zuerst noch mit einem Amuse Bouche überrascht: Knusprig, karamellisierter Ziegenkäse auf Balsamico-Linsen. Ein wirklich gelungener Start in den Abend. Fein abgeschmeckt war es ein harmonisches Spiel zwischen Frische und Säure.

So konnte es gerne weitergehen.

Zum ersten Gang erwartete uns ein Weißburgunder aus dem Hause Drautz-Abele. Wirklich passend ausgewählt zum 36 Stunden gegarter Bauch vom Bio-Landschwein mit Mousse von jungen Erbsen und Radieschen-Senf Vinaigrette.

Der Schweinebauch war wirklich nice und extrem zart. Da haben sich die 36 Stunden wirklich gelohnt. Nicht nur als geschmackliche Ergänzung überzeugt das Mousse von den jungen Erbsen.

Als nächster Gang warteten wir ganz gespannt auf das Risotto (Carnaroli Risotto mit Zitronenconfit, getrockneten Steinpilzen und gehobelter Belper Knolle).

Dafür war Gero Schweizer bereits im Bo`teca di vino berühmt berüchtigt. Eins vorweg: Er hat uns nicht enttäuscht!

Cremig, schlonzig und mit Biss – genauso sollte ein Risotto sein und genauso war es auch. Fein  mit der Belper Knolle abgeschmeckt, war das – für uns – der stärkste Gang. Passend dazu gab es in der Weinbegleitung einen Grauburgunder vom Weingut Huber aus Baden.

Die als Hauptgericht angebotene Rosa gegarte Barbarie Entenbrust mit Rote Bete, jungem Brokkoli und gebratenem Kartoffeltaler verschmähten wir heute und entschieden uns für ein T-Bone Steak vom Staufenrind mit Kartoffelgratin lyoner Art und frischem Marktgemüse.

Perfekt gegart und bereits tranchiert, kam der T-Knochen auf einem separaten Tellerchen zu uns an den Tisch. Zusätzlich gab es noch Kalbsjus in einem extra Töpfchen, damit auch das Schwabenherz höher schlagen konnte.

Im Glas dazu: Ein Roter aus dem spanischen Douro. Kräftig, beerig, geschmackig – genau das Richtige zu einem gut grilliertem Steak.

Wir waren eigentlich schon wirklich satt – aber das Dessert wartete noch darauf vernascht zu werden. Davor gab es noch ein kleines Pré-Dessert.

Danach folgte dann das süße Finale für ihn „Mousse von Mascarpone und weißer Schokolade mit marinierten Erdbeeren und Minze“ und für sie „Terrine von Passionsfrucht und Joghurt mit Himbeeren und Tahiti-Vanilleeis“. Als Abchluss im Glas: Ein Süßwein.

Fazit: Tolles Ambiente im Hinterhof – auch im Lokal selbst, sitzt man sehr schön. Das Essen und der Service waren wirklich überzeugend. Ein vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis ist gegeben.

Wir sind gespannt und hoffen, dass sich das Schweizers Restaurant in Stuttgart etabliert. Somit bisher eine klare Restaurant Empfehlung für Stuttgart!

2 Kommentare

  1. Leider kann ich den hier abgegebenen Kommentare nicht zustimmen. Unser Essen war lapidar ausgedrückt „okay“. Leider alles lauwarm bzw. kalt. Der Service war für ein „Möchtegern“ Restaurant unterirdisch, leere Gläser, Besteck wurde auf den Tisch geknallt, da helfen auch keine Handschuhe!
    Insgesamt alles sehr enttäuschend und das Geld nicht wert

    • Hallo Herr Krug,
      vielen Dank für Ihre Meinung – die Sie sicher besser an das Restaurant weitergeben. Wir haben diesen Testbericht 2017 geschrieben und damals genauso erlebt. Wir waren bereits länger nicht mehr dort und können zu Ihrer Kritik nichts beitragen.

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